Theorie

Das Bindegewebe aus physiologischer Sicht

Die Homöostase des Bindegewebes  ist die Grundlage von Gesundheit. Ein gesundes Bindegewebe bildet ein  stützendes Gewebe für die Organe, verbindet die verschiedenen Strukturen miteinander, puffert Stoffwechselprozesse und bildet einen Schutz gegen negative Einflüsse jeglicher Art. Hier entsteht die Gesundheit (Salutogenese) und es ist die unbedingte Voraussetzung für einen anhaltenden Therapieerfolg. Bei einem verschlackten und ressourcenarmem Bindegewebe  besteht die Gefahr von Therapieresistenz.

Das Bindegewebe nimmt vielfältigste Funktionen wahr:

  • Verbinden der diversen Gewebe
  • Stützen des Körpers, der Muskulatur, Organe und Gefässe
  • Schützen der diversen Organe und Zellen
  • Schutz vor Eindringen von Fremdkörpern ins Gewebe
  • Transport- und Ernährung, Nährstoffdepot für „Notzeiten“.
Struktur des Bindegewebes

Das Bindegewebe besteht aus diversen mobilen und immobile Zellen, kollagenen und elastischen Fasern, Wasser und darin gelösten Nährstoffen sowie aus nicht-kollagenen Proteinen, der Grundsubstanz.

Oft trifft man auf den Begriff der „extrazellulären Matrix“. Damit wird der eigentliche Raum zwischen den Bindegewebszellen beschrieben, in dem diverse Austauschprozesse stattfinden. Die extrazelluläre Matrix wird auch als „Pischinger-Raum“ bezeichnet. Zur extrazellulären Matrix zählt man die Fasern, das Wasser mit darin gelösten Nährstoffen und die Proteine, die Grundsubstanz, welche ein engmaschiges Scherengitter (manchmal auch „Sieb genannt) bilden.

Über die extrazelluläre Matrix regulieren und koordinieren sich die einzelnen Zellen miteinander. Es ist das Kommunikationsmedium der Zellen – bildlich gesprochen: das Meer, in welchem die Zellen wie Fische schwimmen (frei nach Dr. Randoll)

Koordinierte, ausgeglichene Stoffwechselprozesse fördern und erhalten die Gesundheit, während fehlgeleitete, „gehemmte“ oder entgleiste Stoffwechselprozesse (z.B. durch Entzündungen) zu Krankheitssymptome bis hin zu chronischen Beschwerden/Krankheiten führen.

Chronische Krankheiten sind immer Ausdruck entgleister Stoffwechselprozesse in der extrazellulären Matrix.

Durch ein bereits geschwächtes  Bindegewebe werden die Entgleisungen zusätzlich noch gefördert.