Biofeedback & Neurofeedback
Das Biofeedback ist ein computergestütztes Therapieverfahren. Es nutzt taktiles und audiovisuelles Feedback zur Selbstregulation von funktionellen Störungen im zentralen und peripheren Nervensystem.
Während das Biofeedback diverse körperliche (vegetative) Messdaten als Ausgangsbasis zur Feedbackgenerierung nimmt (Hauttemperatur, Herzschlag, Hautleitfähigkeit), wird beim Neurofeedback das Feedback aus der Ableitung der Hirnströme generiert.
Mittels diverser Feedbackparameter lernt das Nervensystem, sich selber besser zu regulieren.
In meiner Praxis kombiniere ich sowohl Biofeedback- wie auch Neurofeedback-Verfahren mit Körpertherapie.
Als Software für Neurofeedback benutze ich sowohl beelab als auch Cygnet, für das Biofeedback die Software von alive.
- Hämencephalograpie : Als Feedback benutz das computergestützte Training die Ableitung der Blutflussparameter des Hirns. Die Hämencephalograpie fördert durch positives Feedback die Durchblutung des frontalen Hirnbereichs.
- alive: bei dieser Software werden Herzratenvariabilität, Hautleitwert und Hauttemperatur als Feedback verwendet. Ich setzte diese Software v.a. bei Pat., mit Atem- und Kreislaufbeschwerden (z.B. hoher Blutdruck) ein.
Ziel
Biofeddbackverfahren fördern die Selbstkontrolle von diversen Körperparametern. Dadurch fördern sie die Entspannung des peripheren Nervensystems.
Auswahl an Indikationen
- Das Biofeedback kann bei folgenden Problemen des Nervensystems eingesetzt werden:
- Migräne
- übersteigertes Schmerzempfinden
- übersteigerter Muskeltonus
- Fibromyalgie
- Reizdarm
- Schlafstörungen
- Tinnitus
- hoher Blutdruck
- diverse Atembeschwerden
Das Neurofeedback ist ein spezialisiertes Biofeedbackverfahren, welches das Feedback aus dem Ableiten der Hirnströme generiert. Mittels audiovisuellem Feedback wird die Netzwerkaktivität des zentralen und des peripheren Nervensystems trainiert.
Ziel
- Neurofeedback unterstützt die Selbstregulation des Gehirns und des vegetativen und somatischen Nervensystems
- Neurofeedback stabilisiert das Nervensystem und schwächt „überschiessende“ Reaktionen ab
- Neurofeedback erhöht die Netzwerkdynamik
- Neurofeedback fördert und trainiert instabile Netzwerkverbindungen im Gehirn
Auswahl an Indikationen
- Psychosomatische Symptome
- Chronische Schmerzen
- Endogene Entzündungen
- Verhärtungsprozesse (Melanchola) auf physischer (Gefässspasmen, muskuläre Verspannungen) und psychischer Ebene (Fixierungen, mangelhafte Assimilitation- und Adaptionsfähigkeit)
- Präventiv zur Stressresillienz
Das Neurofeedback kennt zwei verschiedene Verfahren:
Klassisches Neurofeedback (Frequenzbandtraining)
Das klassische Neurofeedback basiert im Wesentlichen auf der Technik der operanten Konditionierens. Voraussetzung dazu bildet das sogenannte QEEG (quantitative Elektroencephalograpie).
Das QEEG stellt die EEG-Grundaktivität des Hirns während verschiedenen Aktivitätsmodi (im Ruhezustand, bei entspannter Aufmerksamkeit und bei Konzentration) graphisch in Form von sogenannten Brainmaps dar.
Symptome/Beschwerden des Pat. werden mit dem QEEG abgeglichen und daraus die entsprechenden Neurofeedback-Trainings entworfen: Die QEEG-Aufnahme für das klassische Neurofeedback erfolgt bei einem externen Anbieter in Zürich (schoresch: Kompetenzzentrum für Neurofeedback).
Erwünschte Netzwerkfunktionen werden belohnt, ungünstige Netzwerkfunktionen werden abgeschwächt.
Endogene Neuromodulation (Othmer-Verfahren)
Das Othmer-Verfahren ist in Amerika aus dem klassischen Neurofeedback entwickelt worden. Das spezifische Training leitet sich alleine aus den Symptomen des Pat. ab und benutzt nur ein Trainingssignal (verwendet werden ausschliesslich tiefe Frequenzen)
Das Ziel des Trainings ist die Selbstregulation des Nervensystems durch „mindfulness“.
Durch das Feedback des Trainingssignals sucht sich das Nervensysten selber seinen optimalen Regulationslevel.
Ausschlaggebend sind nicht einzelne Hirnareale, die aktiviert oder beruhigt werden, sondern Basisnetzwerke, welche in ihrer Funktion ausbalanciert werden.
- Das Othmer-Verfahren basiert auf der Theorie der Selbstregulation (Theorie der Synergetik) und stützt sich alleine auf den aktuellen Symptomen des Patienten ab.
- Das klassische Neurofeedback basiert auf der Theorie der operanten Konditionierung und stützt sich auf dem QEEG des Patienten ab.
- Das Othmer-Verfahren trainiert den Regenerationsmodus des Gehirns. Es normalisiert die Dynamik der funktionellen Netzwerkaktivität im Ruhezustand.
- Das klassische Neurofeedback kann sowohl im passiven als auch im aktiven Zustand eingesetzt werden.
- Das Othmer-Verfahren ist einfacher und zeitsparender anzuwenden als das klassische Neurofeedback.
- Das klassische Neurofeedback gibt einen sehr detaillierten Einblick in die Hirnlandschaft des Patienten.